Einleitung
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Soziales Engagement
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Soziales Engagement ist ein wertvolles Gut
Selbstlos zu sein und sich für andere zu engagieren, ist eine wertvolle Bereicherung für die Menschheit. Gäbe es niemanden, der sich für andere einsetzen würde, wäre unsere Gesellschaft um vieles ärmer.
Sie möchten anderen gerne Gutes tun – und das ist wirklich bewundernswert! Aber trotzdem müssen Sie vorsichtig sein. Denn zu viel des Guten kann Stress verursachen.
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Ihre Mitmenschen
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Sind Sie durch Ihr Engagement „besser“ als andere Menschen?
Was denken Sie, warum gehören Sie zu den Menschen, die sofort alles stehen lassen, um Ihren Mitmenschen zu helfen? Wie kommt es, dass andere in diesen Momenten gar nicht auf die Idee kommen, gleich Einsatz zu zeigen? Sind das alles „schlechte“ Menschen, die sich nicht darum kümmern, wie es Ihrer Umwelt ergeht?
Sind alle anderen Menschen auf der Welt schlecht, weil sie sich weniger engagieren?
Nein, das sind sie nicht. Für andere hat das soziale Engagement nur einen ganz anderen Stellenwert. Auch sie helfen, aber sie haben vielleicht noch ganz andere Dinge im Leben, die sie erfüllen. Und da sind wir auch schon beim Punkt:
Können Sie sich vorstellen, dass Ihr soziales Engagement in gewisser Weise eine Bereicherung für Ihr eigenes Leben ist?
Ihre Motive
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Das Motiv unseres Handelns
Haben Sie einmal überlegt, warum Sie die oftmals aufwendigen Verpflichtungen auf sich nehmen? Eines können wir Ihnen verraten: Ganz selbstlos ist Ihr Handeln nicht. Dahinter verstecken sich zwei unterschiedliche Motive:
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Primäres Motiv
Als primäres Motiv bezeichnen Experten das, was uns zu unserem Verhalten treibt. Und hier liegt immer eine Bedürfnisbefriedigung zugrunde. Hinter den guten und ehrenwerten Gründen steckt also immer ein ganz eigenes Bedürfnis. Oft ist es die Angst vor etwas, die vermieden werden soll. So zum Beispiel die Angst, in finanzielle Nöte zu geraten. Oder auch das Bedürfnis, sich gut und hilfsbereit zu fühlen.
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Sekundäres Motiv
Das sekundäre Motiv dagegen unterscheidet sich von Mensch zu Mensch sehr stark. Dieses beschreibt nämlich die Art, wie wir gelernt haben, unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Um finanzielle Sicherheit zu haben, arbeiten die einen hart, die anderen dagegen werden vielleicht kriminell. Entscheidend ist demnach nicht, warum wir handeln, sondern wie wir es tun. Der Weg zum Ziel ist also entscheidend.
Eigenes Bedürfnis
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Der Blick hinter die Kulissen
Sicher können Sie sich schon vorstellen, was wir meinen. Oder verbinden Sie mit Ihren guten Taten kein gutes Gefühl, das in Ihnen ausgelöst wird? Natürlich ist es sehr beeindruckend, dass Sie so viel Gutes tun. Aber wir möchten auch einmal hinter die Kulissen schauen.
Selbstlosigkeit
Zitat
Selbstlosigkeit ist ausgereifter Egoismus.
Oscar Wilde, irischer Schriftsteller
Wer sich so aufopfernd um andere Menschen kümmert wie Sie, der tut sehr viel Gutes. Das ist toll! Aber er hilft damit nicht nur anderen. Er bereichert auch sich selbst. Und zwar mit dem Gefühl, von anderen gebraucht zu werden. Oder anders gesagt: Er vermeidet das negative Gefühl, nicht gebraucht zu werden. Man kann hier also in gewisser Weise von Egoismus sprechen.
Aber halt - Egoismus ist nichts Schlechtes!
Egoismus
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Ihr soziales Engagement ist tugendhaft – zugleich aber auch egoistisch.
Im Grunde genommen ist soziales Engagement also eine egoistische Handlung. Egoistisches Verhalten kann allerdings sowohl Gutes als auch Schlechtes hervorbringen. Der Einsatz für andere ist dabei natürlich etwas Gutes!
Es ist aber so, dass die Auswirkungen auf denjenigen, der diesen Einsatz zeigt, nicht immer gut sind. Zu viel Zeit und Kraft dafür aufzubringen und immer für andere da zu sein, kann negative Folgen haben. Und die können sich ungünstig auf das eigene Gleichgewicht auswirken.
Wie können diese Folgen aussehen?
Selbstverständlichkeit
Zitat
Wer Gutes tut, wird oft ausgenutzt und bitter enttäuscht.
Werner Braun, deutscher Aphoristiker
Vielleicht haben Sie es schon ein manches Mal selbst erlebt. Ihre Hilfsbereitschaft kann von Ihren Mitmenschen schon als so selbstverständlich angesehen werden, dass sie regelrecht darauf bauen, Ihre Unterstützung zu bekommen. Und das, wo Sie Ihre helfende Hand an so vielen Stellen einsetzen.
Und manche Menschen nutzen Ihre Gutmütigkeit ganz einfach aus. Sie wissen, dass Sie bereit sind, sich aufzuopfern und fordern diese Hilfe ein. Nicht zuletzt, weil es nicht sehr viele Menschen gibt, die bereit sind, Zeit, Energie oder auch Geld für andere aufzuwenden. Da fällt Ihnen natürlich eine tragende Sonderrolle zu.
Das führt für Sie selbst allerdings noch zu etwas anderem.
Dauerhafte Überlastung
Text
Zu viel des Guten kann zu einer dauerhaften Überlastung führen.
Der hohe Einsatz für andere Menschen kann dauerhaft zu einer großen Belastung werden. Schnell kann es nämlich dazu kommen, dass so einsatzfreudige Menschen wie Sie sich aus ihrer Selbstlosigkeit heraus übernehmen. Manchmal können sie auch übersehen, wie viel für eine Sache getan werden muss. So kann aus den vielen Kleinigkeiten, die es zu erledigen gilt, schließlich ein großer Berg von Notwendigkeiten entstehen. Und das kann Stress bedeuten!
© Jelena Jojic, stocksy.com
Selbstaufgabe
Text
Wer nur an andere denkt, vergisst dabei schnell sich selbst.
Sie kümmern sich viel um die Bedürfnisse anderer und verschaffen sich selbst ein gutes Gefühl. Dadurch konzentrieren Sie sich sehr stark auf Ihre Mitmenschen und deren Wünsche.
Aber fragen Sie sich auch manchmal, was Sie für sich selbst tun könnten? Ganz ehrlich – wir denken, das tun Sie nicht sehr oft. Vor lauter Einsatz für die anderen ist für Sie selbst vermutlich gar keine Zeit mehr da. Und das kann dazu führen, dass Ihnen die ausgleichenden Momente im Leben fehlen. Dabei sind es genau diese Momente, die uns dauerhaft vor Stress schützen.
Mehr Gelassenheit
Liste
Ihr Weg zu mehr Gelassenheit
Um Ihren Stress zu reduzieren und mehr Gelassenheit einkehren zu lassen, gibt es zwei wichtige Punkte:
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Etwas weniger Einsatz für andere
Um sich selbst nicht ausnutzen zu lassen und dabei in der Flut der Aufgaben unterzugehen, ist es ratsam, etwas weniger Einsatz für andere aufzubringen. Denn zu viel des Guten kann zu Stress führen. Ihre Hilfsbereitschaft sollen Sie sich natürlich bewahren, aber Sie sollten sie an manchen Stellen etwas herunterfahren.
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Etwas mehr Einsatz für sich selbst
Zugleich sollten auch die eigenen Wünsche und Interessen wieder mehr Beachtung finden. Denn die haben oft keinen Raum mehr im Leben, wenn es immer nur um die anderen geht. Der Einsatz für andere und für sich selbst sollte also ins Gleichgewicht gebracht werden. Sehen Sie die verlorene Zeit für andere als gewonnen Zeit für sich selbst!
Bringen Sie den Einsatz für sich und den für andere etwas mehr ins Gleichgewicht.
Wichtige Botschaften
Überblick
Denken Sie dran
Für Menschen wie Sie kann also das große Maß an Hilfsbereitschaft Stress bedeuten. Um mehr Gelassenheit einkehren zu lassen, sollten Sie also lernen, wie Sie mit diesem Thema am besten umgehen sollten.
Behalten Sie für diese Woche folgende Punkte im Kopf:
Ihr soziales Engagement ist sehr tugendhaft – zugleich aber auch egoistisch.
Zu viel des Guten kann zu einer dauerhaften Überlastung führen.
Wer nur an andere denkt, vergisst dabei schnell sich selbst.
Bringen Sie den Einsatz für sich und den für andere etwas mehr ins Gleichgewicht.
Aufgabe
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Denken Sie auch mal an sich!
Selbstlos zu sein und sich für andere zu engagieren, ist eine wertvolle Bereicherung für die Menschheit. Zugleich ist soziales Engagement aber auch eine Bereicherung für das eigene Leben. Was uns dazu treibt, kann ganz unterschiedlich sein:
Der Blick hinter die Kulissen
Wer nur an andere denkt, vergisst dabei schnell sich selbst. Deswegen gibt es zwei Ansätze, um mehr Gelassenheit in Ihr Leben einkehren zu lassen:
- Setzen Sie sich etwas weniger für andere ein.
- Bringen Sie mehr Einsatz für sich selbst auf.
Deswegen sollten Sie sich einmal mit Ihrem Einsatz für andere Menschen auseinandersetzen. Finden Sie heraus, welche Motive hinter Ihrem Handeln stehen und was Sie sich davon versprechen. Sie sollen Ihre Hilfsbereitschaft nicht ablegen, sondern Ihren Einsatz etwas reduzieren. Finden Sie heraus, in welchen Fällen Sie etwas weniger Energie für andere aufbringen können und damit wieder mehr Energie für Sie selbst übrig bleibt.
Hinterfragen Sie also Ihren Einsatz für andere und schauen Sie gleichzeitig wieder mehr auf Ihre eigenen Wünsche und Interessen.